Historisierende Verlagerung gegenwärtiger Debatten in Andreas Eschbachs metafiktionaler Alternate History NSA – Nationales Sicherheits-Amt

Autor/innen

  • Laura Zinn Justus-Liebig-Universität Gießen

Abstract

Andreas Eschbachs NSA – Nationales Sicherheits-Amt ist eine Alternate History, die ein Szenario eines technisch fortschrittlichen Dritten Reichs entwirft, das mittels Datenüberwachung und einer künstlichen Intelligenz die vollkommene Kontrolle über alle Bürger*innen erlangt. Aktuelle Debatten und Befürchtungen rund um Datenschutz und Datensammlung bis hin zur künstlichen Intelligenz werden hier durchgespielt und durch die Verlagerung in eine vergangene Epoche distanziert betrachtet. Die Verlagerung in das Dritte Reich schafft einerseits eine zusätzliche Dimension der Distanzierung, da sich der mehrheitliche gesellschaftliche Konsens weitestgehend bewusst von dieser Epoche der deutschen Geschichte abgrenzt. Andererseits führt die emotionale Aufladung durch die Verbindung zum Dritten Reich dazu, dass gegenwärtige Debatten überwiegend auf negative Aspekte reduziert und als Bestandteil einer dystopischen Narration präsentiert werden. Die sich hier abzeichnenden Chancen und Grenzen der Alternate History, die Komplexität aktueller Debatten durch die Verlagerung in historische Kontexte zu reduzieren, sollen anhand von Eschbachs Roman untersucht werden.

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Veröffentlicht

2025-01-17

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