Opportunistische Figuren in der deutschen Jugendliteratur

Autor/innen

  • Ksenia Kuzminykh Göttingen

Abstract

Für die literarische Fragestellung nach der narratologischen Konzeption von ‚Mitläufern‘ ist das Konzept der ‚Figur‘ von einer besonderen Relevanz. Figuren können aufgrund ihres ausgeprägten Potenzials, Identifikationsprozesse zu evozieren, als effiziente Mittel für die Leserlenkung oder aber für die Autonomisierung des Lesers verwendet werden. Da den opportunistischen Figuren in aller Regel eine negative Konnotation inhäriert, ist anzunehmen, dass die jugendlichen abstrakten Leser zu diesen eine reflektierende Distanz aufbauen sollen. Eine Alternative zu dieser Intention besteht in dem temporären, spielerischen Sich-Einlassen auf opportunistische Figuren und ihre Perspektiven. Anhand von ausgewählten jugendliterarischen Texten von Kirsten Boie, Walter Moers und Saša Stanišić sollen opportunistische Figurenkonzeptionen aus narratologischer Perspektive untersucht werden. Die Auswahl der Texte bemisst sich nach ihrem repräsentativen Charakter für die Explikation der figuralen Entwicklung und ihrer Umsetzung auf den Ebenen der histoire und des discours. Im Fokus stehen dabei individuelle Transformationen. Als analytisches Verfahren wird die Methode des close reading verwendet.

 

Keywords

Jugendliteratur; Figurenkonzeption; Opportunisten; Mitläufer; integraler Opportunismus; optionaler Opportunismus; analektischer Opportunismus; passive Täterschaft; Dunkelnacht von Kirsten Boie; Wolf von Saša Stanišić; Prinzessin Insomnia von Walter Moers

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Veröffentlicht

2025-07-11