„Fuß der Leidenschaft“

Vier Abschnitte zur Bodenhaftung des politischen Theaters

Autor/innen

  • Sandra Fluhrer

Abstract

Der Beitrag widmet sich der buchstäblichen und bildlichen Funktion des Fußes in der Dramen- und Theatergeschichte um das Politische. Das unterschätzte Organ erweist sich dabei auf produktions- und wirkungsästhetischer Ebene als Aushandlungsort politisch-anthropologischer Denkstrukturen von der Antike bis in die Gegenwart. Nach einem Blick insbesondere auf frühneuzeitliche Darstellungen politischer Repräsentation – darunter das Frontispiz zu Thomas Hobbes’ Leviathan (1651), Passagen aus Shakespeares Coriolanus (1608), Julius Caesar (1599) und King Lear (1605) – geht der Beitrag über eine Lektüre von Heiner Müllers Philoktet (1965) dem vielfältigen Spiel mit dem versehrten Fuß auf der Bühne nach. Neben anthropologischen und politischen schließt dieses Spiel – bei Müller wie bei Shakespeare – poetische Aspekte ein, besonders den Umgang mit dem Versmaß und das Verhältnis von Vers und Prosa.

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Veröffentlicht

2019-01-26