Hagen von Tronje. (Anti-)Held zwischen den Welten

Autor/innen

  • Catharina Völp

Schlagworte:

Hagen <von Tronje>, Hohlbein, Wolfgang, Antiheld

Abstract

In kaum einem anderen literarischen Genre gibt es soviele unterschiedliche Weltenentwürfe, wie in der Fantasyliteratur. „[D]as sind“, so der Autor Helmut  W.  Pesch,  „Geschichten  von  Zauberern  und  Helden,  Drachen, Elfen  und  Zwergen,  von  magischen  Ringen  und  verborgenen  Schätzen, versunkenen  Kulturen,  erfundenen  Welten  und  privaten  Mythologien  – Versponnenes,  Triviales,  Unzeitgemäßes.“  Hier  prallen  die  unterschiedlichsten  Weltansichten,  aber  auch  Lebensformen,  Religionen,  Zeitalter, etc., aufeinander.
Ebendieser  Thematik  nimmt  sich  aktuell  unter  anderem  auch  Hans Heino  Ewers  in  seinem  Aufsatz  Fantasy  –  Heldendichtung  unserer  Zeit. Versuch  einer  Gattungsdifferenzierung (2011)  an.  In  Anlehnung  an  die Studien  Brian  Atteberys  und  Marek  Oziewicz’  fasst  Ewers  FantasyLiteratur als romanhafte Parodie des vormodernen Heldenepos auf. Diese bezeichnet  er  als  “[...]  eine  zeitgenössische  Form  von  Mythopoesie,  ein modernes  literarisches  Spiel  mit  überlieferten  Mythen.“ Ausgangspunkt für  diese  Überlegung  ist  ein  seit  Jahrhunderten  geläufiges  Phänomen: Immer  wieder  werden  vergangene  Stoffe,  wie  bspw.  die  Nibelungensage, aufgegriffen und verarbeitet, indem sie in eine mitdem literarischen Code der  jeweiligen  Zeit  übereinstimmende  und  dem  jeweiligen  Publikumsgeschmack  entsprechende  Formen  gegossen  werden.  Jedoch  betont  Ewers, dass sich diese Wiederaufbereitungen nicht zwingendermaßen auf einzelne Werke als Vorlage beziehen müssen. Vielmehr können auch einzelne Gattungen  als  solche  als  Prätexte  fungieren.  Die  so  entstandene  Form  von Literatur  ist  weder als rein  zeitgenössisch noch als  rein  vergangen zu  bezeichnen.  Vielmehr  handelt  es  sich  um  eine  literarische Mischform,  oder besser  gesagt  um  ein  hybrides  Genre,  welches  sich  dadurch  auszeichnet, dass jeweils zeitgenössische  mit vormodernen bzw. vergangenen Elementen eine Verbindung eingehen.

Downloads

Veröffentlicht

2013-01-01