Welten aus Worten. Zur Funktion und Bedeutung des Erzählens im phantastischen Rollenspielsystem "The World of Darkness"

Autor/innen

  • Laura Flöter

Abstract

Das  Gestalten  fiktiver  Welten  ist  ein  Leitmotiv  des Phantastischen.  Mit dem  ‘clash  of  realities’  als  gattungsdefinitorischem Merkmal  nimmt  die spezifische Weise, in der diese Bereiche inszeniert werden, und deren qualitative Bestimmung einen bedeutenden Raum in der Theorie des Phantastischen ein. Dieses zeigt sich darin zugleich auch als ein ästhetisches Paradigma,  das  nicht  gattungs-  oder  gar  mediengebunden  ist,  sondern  seine spezifische Ausprägung in Abhängigkeit von dem Kontext erhält, innerhalb dessen  es  in  Erscheinung  tritt.  Im  Fall  des  phantastischen  Rollenspiels wird das Überschreiten der Grenze zu diesen andren Welten zum Leitmotiv – als Raum, der nicht im Sinne z.B. einer ausgeschriebenen Text- oder Filmwelt  fixiert  ist,  ermöglicht  dieses  Medium  wie  kein  anderes  die  Entgrenzung  der  phantastischen  Welt,  die  es  in  sich  entwirft.  Die  dergestalt ‘grenzenlos’  werdende  Phantastik,  der  grenzenlos  werdende  PhantasieRaum bedingt einerseits ein schier unüberschaubares Ausmaß an Erscheinungsformen,  andererseits  aber  auch  die  Problematik  des  Flüchtigen, Nicht-Fassbaren,  das  zwischen  Spielwelt  und  physischer  Realität  changiert.
Im  Folgenden  soll  es  um  die  Bestimmung  dieses spezifischen  Phantasie-Raumes gehen. Mit Blick auf die strukturellen Bedingungen des Mediums  Rollenspiel  wie  seines  Themas,  des  Phantastischen, stellen  sich  im Wesentlichen zwei Fragen.  Erstens: Auf welche Weise eröffnet das  Medium Rollenspiel seinen Raum? Und zweitens: Um was für einen Raum handelt es sich dabei?

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Veröffentlicht

2013-01-01