Fräuleinwunder? Zur journalistischen Rezeption der Werke deutscher Gegenwartsautorinnen von Judith Hermann bis Charlotte Roche in den USA
Keywords:
Schriftstellerin, Deutsch, USA, RezeptionAbstract
Unter der aus dem deutschen Feuilleton stammenden Bezeichnung ‚literarisches Fräuleinwunder‘ wurden Ende der Neunziger Jahre deutsche Autorinnen nach außerliterarischen Faktoren unter einem Etikett zusammengefasst. Judith Hermann war eine der ersten, die vomKritiker Volker Hage im Zuge der Veröffentlichung ihres Debüts Sommerhaus, spätermit dem Begriff in Verbindung gebracht wurde. Charlotte Roches Debüt Feuchtgebietebedeutete für Dirk Knipphals knapp zehn Jahre später das Ende des literarischen Fräuleinwunders. Einige der Autorinnen, die mit der Bezeichnung in Berührung kamen, hatten mit ihren Werken große kommerzielle Erfolge und wurden in mehrere Sprachen übertragen. Ihre literarischen Texte wurden auch für den amerikanischen Markt übersetzt und fanden Beachtung in der Presse, auch wenn die Etikettierung hier keine Rolle spielte, sondern diese unabhängig voneinander rezipiert und kontextualisiert worden sind – wie in diesem Aufsatz, derdafür in einigen Fällen auch vergleichende Seitenblicke auf die deutsche Rezeption wirft, dargestellt wird.