Der chinesische Kriminalroman „gongàn xiaoshuo“ und Robert H. van Guliks „Richter Di“

Autor/innen

  • Daniela Li

Schlagworte:

Chinabild, Chinesisch, Gulik, Robert Hans van, Kriminalroman

Abstract

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem im Westen noch weitgehend unbekannten Genre des chinesischen Kriminalromans „gongàn xiaoshuo“, sowie dessen produktiver Rezeption durch den niederländischen Diplomaten und Schriftsteller Robert H. van Gulik (*09.08.1910, †24.09.1967). Als Verständnisgrundlage sollen dabei zunächst einige grundsätzliche Ausführungen und Erläuterungen zu besagtem Genre getätigt werden. Danach wird sich der Text van Guliks „Richter Di“ zuwenden, jener Romanreihe, der der Sinologe seine bis heute anhaltende Bekanntheit, auch über wissenschaftliche Kreise hinaus, verdankt. Um den Rahmen dieser Aufsatzes nicht zu sprengen, soll sich jedoch vorwiegend auf die durch van Gulik angefertigte und veröffentlichte Übersetzung des ursprünglichen chinesischen Originals, W Zétian sì dà qí àn ( ??????? , „Vier außerordentlich seltsame Fälle in der Regierungszeit der Kaiserin Wu“) (auch: Dee Goong An ( ??? , „Richter Dis Fälle“)), sowie den dritten Roman der Reihe, Geisterspuk in Peng-lai , konzentriert werden, da in diesem der Beginn der Karriere Richter Dis beschrieben wird. Auf diese Weise kann sowohl die besondere Form des chinesischen Kriminalromans – die van Gulik in seinen übrigen „Richter Di“-Romanen übernimmt –, wie auch das tradierte China-Bild und die Anklänge konfuzianischer Philosophie in angemessenem Umfang bearbeitet werden. Die in den Romanen dargestellten Formen des Alltagslebens, die Regierungsstrukturen, die politischen Verschwörungen und die Angriffe von außen, sind historisch korrekt beschrieben und gewähren somit einen faszinierenden Einblick in die Welt des historischen Chinas.

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Veröffentlicht

2015-01-01