Über das verleugnete Jüdische. Viola Roggenkamp ermöglicht einen neuen Blick auf die Familie Mann-Pringsheim

zu: Viola Roggenkamp 'Erika Mann - Eine jüdische Tochter. Über Erlesenes und Verleugnetes in der Familie Mann-Pringsheim'

Autor/innen

  • Isabel Rohner

Schlagworte:

Mann, Erika

Abstract

Rezension zu: Viola Roggenkamp: Erika Mann - Eine jüdische Tochter. Über Erlesenes und Verleugnetes in der Familie Mann-Pringsheim. Hamburg: Arche Verlag 2005. 272 Seiten, 19,90 EUR. ISBN 3716023442

„Worüber ich schreiben will, hätte Erika Mann nicht gefallen, und ihrer Mutter Katia Mann auch nicht. Ich will über das Jüdische in der Familie des deutschen Dichters Thomas Mann schreiben." So beginnt Viola Roggenkamp ihre Biografie Erika Mann - Eine jüdische Tochter. Im Verlauf des Buches wird tatsächlich immer deutlicher, dass es ihr nicht so sehr um die älteste Tochter des „Zauberers" geht, sondern um die Geschichte eines anderen „Familienmitglieds", eines verleumdeten, ignorierten: dem Jüdischen. Damit rückt Roggenkamp einen Aspekt in das Zentrum ihres Vorhabens, der in der umfangreiche Forschungsliteratur zur Familie von Thomas und Katia Mann sowie zu ihren Kindern kaum je erwähnt wird. Eben das aber macht ihn für neue Fragestellungen so interessant wie ergiebig: „Warum aber wurde in der Familie Mann das Jüdische verleugnet - im Gegensatz zur Homosexualität, worüber man am Teetisch offen plauderte?"

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Veröffentlicht

2006-01-01

Ausgabe

Rubrik

Rezension