Nr. 2 (2015): Helden, ambivalente Protagonisten, nicht-menschliche Agenzien. Zur Figurendarstellung in umweltbezogener Literatur

hg. von Gabriele Dürbeck und Urte Stobbe unter Mitarbeit von Jonas Nesselhauf

Das Verhältnis von Mensch und Ökologie in literarischen Texten ist durch den Ecocriticism, aber auch durch die interdisziplinäre Diskussion um das Anthropozän als neuem Erdzeitalter, in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Literatur- und Kulturwissenschaften gerückt. Die narrative Darstellung von Figuren blieb innerhalb dieses stark themenorientierten Forschungsfeldes bislang allerdings eher untergeordnet - und das, obwohl gerade in der umweltbezogenen Literatur neben Helden und ambivalenten Protagonisten auch nicht-menschliche Agenzien als handlungsbestimmende Instanzen ein besonders fruchtbarer Untersuchungsgegenstand sind. Das Themenheft analysiert anhand ausgewählter Fallbeispiele verschiedene Figurendarstellungen in komparatistischer Perspektive und reicht dabei in der Prosaliteratur von Edgar Allan Poe über Émile Zola und Herman Melville bis zu Renate Rasp und Jenny Erpenbeck; zudem werden lyrisch-narrative Texte von Rolf Dieter Brinkmann und Alexander Puschkin wie auch aktuelle Öko-Comics in den Blick genommen.

Veröffentlicht: 2015-01-01