Der eingetopfte Held. Kulturökologische Relektüre des Romans "Ein ungeratener Sohn" von Renate Rasp

Autor/innen

  • Berbeli Wanning

Abstract

In dem heute fast vergessenen Roman von Renate Rasp 'Ein ungeratener Sohn' wird in der Form einer bitterbösen Satire gezeigt, was Erziehung anrichten kann. Eine bürgerliche Kleinfamilie beschließt, dass aus dem Sohn Kuno ein Baum werden soll. Der Transformationsprozess zur vegetabilen Lebensform durchläuft verschiedene Stadien vom Abhacken der Hände und Verschließen der Sinne bis zum Eintopfen, muss jedoch am Ende scheitern. Die traditionelle Lesart dechiffriert den Text als radikale Kritik am Zusammenhang von Bildung, Erziehung und Herrschaft. Unter kulturökologischer Prämisse gelesen, tritt im Beitrag klar hervor, wie sich der Mensch-Natur-Herrschaftsdiskurs in diesem Roman entfaltet.

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Veröffentlicht

2015-01-01